07.08.2011
heise online:
Schwarzwaldgemeinde nimmt eigenes Glasfasernetz in Betrieb
Mit einem eigenen Glasfasernetz spielt das pittoreske Schwarzwalddorf Sasbachwalden seit dieser Woche in der Breitband-Bundesliga: Am Mittwoch wurde das im Auftrag der Gemeinde ausgebaute Glasfasernetz, das 1290 Haushalte mit Breitbandzugängen von bis zu 75 MBit/s versorgt, im Beisein von Lokalpolitprominenz offiziell in Betrieb genommen. Der Netzausbau wurde mit Förderung des Landes Baden-Württemberg nach dem Zukunftsinvestitionsprogramm des Bundes verwirklicht.
Da es im Ort nicht mal eine flächendeckende Versorgung mit 1 MBit/s gab – die Telekom liefert laut der Verfügbarkeitsabfrage hier DSL mit "bis zu" 2 MBit/s und bietet inzwischen auch LTE-Zugänge an – hatte die Gemeinde ihre Breitbandzukunft selbst in die Hand genommen und ein Planungsbüro mit den Projekt betraut. Ende 2009 erfolgte der erste Spatenstich.
Im Auftrag der Gemeinde wurden 165 Kilometer Glasfaser zumeist im Tiefbau, aber auch durch Kanäle, Wasserleitungen und über Freileitungen verlegt. Inzwischen sind die 550 Häuser der Gemeinde an das insgesamt 42 Kilometer lange Netz angeschlossen. Sasbachwalden ist damit flächendeckend mit "Fibre to the Building"-Direktanschlüssen (FTTB) versorgt.
Spatenstich für das Glasfasernetz in Sasbachwalden.
Bild: Gemeinde Sasbachwalden Eigentümer des Netzes bleibt die Gemeinde, den Netzbetrieb hat die Telsakom GmbH übernommen. Der Netzbetreiber ist verpflichtet, dem "Open Access"-Prinzip folgend auch Drittanbietern den Netzzugang zu ermöglichen. Gespräche mit interessierten Unternehmen seien schon im Gange, erklärte Kai Seim, Geschäftsführer und Mitinhaber des durchführenden Planungsbüros. Unter anderem sollen die Telekom und 1&1 Interesse signalisiert haben.
Der Netzbetreiber Telsakom bietet etwa einen Anschluss mit Telefon- und Internetflatrate bei 50 MBit/s (down) und 2 MBit/s (up) für 50 Euro monatlich an. Mit einer Bandbreite von 75 MBit/s (down) und 3 MBit/s (up) kostet der Anschluss 65 Euro. Dazu kommt jeweils eine einmalige Bereitstellungsgebühr von 100 Euro sowie weitere Kosten für die Hardware. (vbr)
QUELLE: Heise.de